Drei Sugar Glider aus Todesfall übernommen

Aus einem Todesfall sind drei Kurzkopfgleitbeutler - auch bekannt als Sugar Glider - in ein Tierheim in Süddeutschland gekommen, das dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen ist. Der Arbeitgeber des verstorbenen Mannes hatte sich (zum Glück für die Tiere) nach dem Tod des Tierhalters darum gekümmert, dass die Glider zunächst notdürftig in dem Tierheim unterkommen. Dieses bat daraufhin den Tierschutzbund um Hilfe, da die Pflege dieser exotischen Kleinsäuger recht komplex und besonders in sehr kleinen Tierheimen nicht zu leisten ist.

Im Tierschutzzentrum Weidefeld haben die drei Tiere nun ein neues Zuhause gefunden. Da es sich um eine subtropische Beuteltier-Art handelt, die ursprünglich in Australien beheimatet ist, wurden die Tiere bis auf Weiteres im Weidefelder Reptilienhaus untergebracht, da sich hier die erforderlichen Klimaparameter am besten herstellen lassen.

Langfristig hoffen wir, für die beiden Männchen Merry und Pippin und das Weibchen Rosie ein neues Zuhause zu finden, was aber nicht einfach werden dürfte. Der vermeintliche Kuschelfaktor der Tiere wird schnell uninteressant, wenn Neueinsteiger in die Haltung merken, dass die Art vor allem nachtaktiv ist und auch der Geruch mitunter sehr unangenehm werden kann.

Exoten im Tierheim

Weder die große Mehrheit der deutschen Tierheime noch das Tierschutzzentrum Weidefeld sind auf die Unterbringung und Versorgung von Sugar Glidern, Weißbüscheläffchen oder Flughunden ausgerichtet, weder baulich noch personell. Vielmehr müssen wir jedes Mal, wenn solche Tiere hilfebedürftig zu uns kommen, improvisieren. Wir müssen Geld investieren, Räumlichkeiten umbauen, Personal schulen und mitunter sehr weite Wege auf der Suche nach einem qualifizierten Tierarzt auf uns nehmen - und das jedes Mal von Neuem bei jeder einzelnen dieser mittlerweile zahlreich gehandelten Arten.

Dass all diese Tiere uneingeschränkt gezüchtet, gehandelt und gehalten werden dürfen, obwohl es für sie im Fall der Fälle deutschlandweit keine tierschutzgerechte Lösung gibt, irritiert uns zunehmend. Hier ist die Politik ausdrücklich in der Pflicht, etwas zu unternehmen!
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