Aus einem Messie-Haushalt erhielten wir unter anderem eine Vierzehenschildkröte, auch bekannt als Russische Landschildkröte oder Steppenschildkröte. Trauriges Merkmal: Dem Tier wurde am hinteren Panzerrand ein Loch durch die Knochenplatte gebohrt, um daran eine Schnur oder Kette befestigen zu können. Irgendwo im Garten fixiert konnte das Tier sich dann nur so weit bewegen, wie die Länge der Kette dies zuließ.
Diese Art der Haltung war in den 1980er und 90er Jahren noch relativ weit verbreitet, gilt heute jedoch als nicht mehr zeitgemäß bzw. als tierquälerische Haltungform. Auch die Veterinärbehörden gehen gegen die Anbindehaltung bei Schildkröten inzwischen konsequent vor und ziehen solche Tiere ein.
Für die Schildkröten sind sowohl das Bohren des Lochs durch das Gewebe, als auch der permanente Abrieb oder teils sogar das Herausbrechen ganzer Plattenstücke aus dem Panzer äußerst schmerzhaft. Zudem werden betroffene Tiere durch die Schnur oder Kette in ihrem Bewegungsdrang unverhältnismäßig eingeschränkt und können teils ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben.